Angekommen in der Mehrfach-Halle wurden wir fast schläfrig aufgrund des montonen "Ping-Pong - Ping-Pong - Ping-Pong" von ca. 40 Tischtennisspielern, welche sich gegenseitig mit ihren Top-Spins- und Stop-Bällen-Schlägen aufwärmten. Kai erwähnte, dass er das Geräusch aufnehmen werde, dann könne er zu hause "jut" meditieren, nich?" Lachend schlenderten wir in die Garderoben. Inzwischen wurde - wie in Köniz - die Hallen getrennt und wir spielten uns in unserem kleinen Drittel ein. Beeindruckt von der Anzahl Gegenspieler - ungefähr neun Mannen und eine Frau - kamen wir uns fast ein wenig unterzählig vor. Wir stellten dabei aber schnell fest, dass das Mooseedorfer Spiel von hauptsächlich drei Spielern getragen werden wird, und merkten uns deren Nummern: 5, 9 und 12.
Das Spiel begann. Kai war leider wieder nicht fit. Dementsprechend hütete er vorerst unser Bänkli. Die ersten beiden Sätze sind schnell zusammengefasst. Wir setzten unseren Gegner mit scharfem Service und harten Angriffen von Anfang an unter Druck und erarbeiteten uns so Punkt für Punkt. Das Moosseedorfer-Spiel hatte dem nichts entgegenzusetzen. Die Abnahmen waren ihre grosse Schwäche. Wir gewannen innerhalb von einer guten halben Stunde klar die beiden ersten Sätze ... aber irgendwie ging doch alles zu rund.
Die Moosseedorfer änderten ihre Aufstellung. Nun hatten ihre Zugnummern (eben die starken Spieler 5, 9 und 12) längere Einsätze. Unser Gegner wehrte sich sehr effizient und kämpfte um jeden Ball wie ein Löwe. Jetzt wurde überlegt agiert, zahlreiche Moosseedorfer Finten fanden die Lücken und die Bälle fielen zu Boden. Wir wurden nervös, machten viele Eigenfehler: Abnahmen wurden ungenau, dementsprechend konnten unsere Passeure trotz grösstem Einsatz nicht mehr genau zuspielen und die Angreifer hatten dadurch keine entscheidende Durchschlagskraft mehr. Fehler wurden kommentiert und kritisiert. Und es kam wie es kommen musste - wir verloren nach dem dritten auch den vierten Satz 25:21. Quintessenz: Es folgte wieder mal das "Tie-Break" - der alles entscheidende fünfte Satz.
Kai ging es inzwischen so schlecht, dass er nach Hause fahren musste. Nun waren wir nur noch zu sechst. Wir resignierten nicht. Im Gegenteil!
Marcel servierte stark, holte Punkt um Punkt. Die Angriffe durch die Mitte bestachen mit einer Erfolgsquote von 100%. Schnell führten wir 3:0. Dies gab uns Sicherheit. "Eigentlich ist es schon 6:0" - ja! Jeder Punkt zählt ja fast doppelt! Dies gab uns einen Adrenalinkick - Sensationelle Saves gelangen wieder, die Angreifer schmetteren die Bälle gezielt zu Boden. Wir spürten, wie uns die Punktgewinne Kraft und Sicherheit zurück brachten. Der SCS dominierte analog den beiden ersten Sätzen wieder den Gegner. Es kam, wie es schlussendlich absehbar war. Wir ringten Moosseedorf endlich nach fast zwei Stunden "Kampf" klar nieder. Ein krönender Saisonabschluss mit einem Sieg, welcher mit einem Wort am besten umschrieben werden kann - Teamspirit :-)!
Bernard Legros
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